post aus österreich bekomme ich nicht alle tage. umso erfreulicher, wenn einem dann sogar eine cd ins haus flattert. die jungs von kimera haben ihr d.i.y debütalbum „tightrope“ von wien aus ins nach- barland verschickt und freuen sich über „jede form von feedback“. cover, cd-design und booklet muten viel versprechend an. mal schauen, was es zu hören gibt…

mit „read me“ gelingt kein guter einstieg. viel rumgeschrei in metalmanier. zum glück zeigt die band im anschluss ein anderes gesicht. die folgenden songs klingen wesentlich überzeugender. der spagat zwischen härte und ruhigeren parts gelingt weitestgehend gut. der „sprechgesang“ (z.b. bei „my fault“) ist allerdings stellenweise genauso gewöhnungsbedürftig wie der ein oder andere break.

ausgesprochen gut gelungen kommt „return“ daher. wirklich ein sehr guter song der emotion und energie gleichermaßen gut zum ausdruck bringt. ein weiteres highlight ist „it took much to long until it never happend“. einfach eine schöne ballade. interessant ist auch das darauf fol- gende „show-off“, das allerdings meinen geschmack nicht ganz trifft. das fast schon orientalisch klingende gitarreriff am anfang verdient aber auf jeden fall erwähnung. ansonsten spielt sich die band weitestgehend stilgetreu durch das album, um den hörer mit „wilshire blvd.“ zu entlassen. ein relativ metallastiges ende.

fazit:
kimera sind durchaus eine interessante nachwuchsband. das album kann zwar nicht durchweg überzeugen, bietet aber einige wirklich gute songs. spieltechnisch gibt es überhaupt nichts zu bemängeln. schwachstellen tun sich vereinzelt beim gesang auf. sowohl bei den scream parts als auch beim „cleanen“ gesang fehlt manchmal der letzte feinschliff. an diesen stellen wünscht man der band ein besseres studio und einen produzenten, der ab und an unterstützend eingreifen könnte. sprich: ein plattenvertrag wäre der band zu wünschen. verdient hätten es kimera auf jeden fall, weil sie es schaffen dem inflationären output an gesichtslosen screamo- und emocorebands eine eigene vision von musik entgegenzustellen.
(alex)

www.shitletter.tk

back