so, das geht ja ruckzuck. schon wieder halte ich eine cd in den händen, mit dem auftrag, diese bigkult gemäss zu "besprechen". kimera ist ja wahrscheinlich schon jedem, der sich einmal bei den hollabrunner masturbationrecords umschaute, ein begriff. ein paar von uns werden sie von der letzten veranstaltung in siebenhirten (conformitykills-festival) kennen. leider konnte ich das konzert auf der besagten veranstaltung nicht verfolgen, da ich das gelände aus kältegründen schon frühzeitig verlassen musste.

egal, ich bin auf jeden fall überrascht. abgesehen von meiner vielleicht dilettantischen sichtweise auf bands dieser art (ich will zugeben, eine, vor allem was diese art von musik betrifft, völlige fehlbesetzung zu sein), muss ich oder vielmehr möchte ich mal sagen, dass mir das gefällt, was ich hier höre. 4 songs sind auf der selbstbetitelten ep, allesamt auch nach eigenen aussagen im melodic hardcore bereich angesiedelt und mein eindruck möge diese aussage bestätigen. ja, mit dem kann ich was anfangen...melodic hardcore...das kommt hin. ausserdem auch beachtlich, die herren von kimera befolgen hier alle goldenen regeln der demo-macherei, denn gleich zu beginn erwartet mich ein schmeissersong namens "pathological", denn nach kompletter durchhörerei, meine ich, dass die wahl, diesen song an die erste stelle zu geben, eine richtige wa r. glatt gespielte strophe, eingängiger refrain, die harmonien wechseln die richtung...find ich gut überlegt. nur eines möchte ich kurz anmerken: irgendwie hab ich den eindruck, dass die stimme im ersten teil des songs ein wenig abbricht, also ein bisschen dünn wirkt...
der zweite song "believe" geht den eingeschlagenen weg konsequent weiter...im letzten teil des songs ein break, dann spannungsaufbau bis hin zum finale. laut inlay war beim dritten song "spoilt for choice" der vocalist von "naca 7" mit am werken...wenn ich das noch kurz anmerken darf: manches riffing erinnert mich an meine alten helden pantera, nicht nur bei diesem song, sondern bei allen vieren. aber, dass soll ja auch nicht weiter stören. beim letzten track "another world" sollte dem geneigten hörer auch nicht langweilig werden. ja, man merkt den musikern ihre versiertheit an den instrumenten und die bereits gesammelte spielerfahrung an. wo kimera letztlich inhaltlich angesiedelt sind, kann ich dem inlay leider nicht entnehmen, aber laut bandinfo reicht "die palette von sehr persönlichen themen bis hin zum bild des individuums in einem immer kälter werdenden umfeld (gesellschaftlich, sozial und politisch)". also nichts neues, die standardthemen halt. aber auch dies sollte nicht weiter stören.

gesamt gesehen finde ich die ep gut. allen fans des aggressiveren sounds, die ausgedehnten vocal-melodieparts angereichert mit hardcore-shouting mögen, sei diese platte ans herz gelegt. ihr brauchts euch nicht immer die musiken kaufen, die euch der herr schliemann im visions empfiehlt. so etwas gibt's anscheinend in hollabrunn auch, obwohl ich bis dato glaubte, dass von dort zum grössten teil nur punk/ska sachen kommen. also, wer kimera einmal von der scheibe hören will, der kaufe sie sich, oder der komme für ein kurzes hörbeispiel zur bigkult "audition" no. 2, denn dort werden kimera natürlich auch gespielt. wer kimera einmal live begutachten will, der komme am 6. märz ins outback wolkersdorf. darauf wird aber sicher im vorhinein nochmal hingewiesen, denke ich.

(der autor tätigte alle aussagen mit beherzter ehrlichkeit und lehnt hiermit jede objektivität ab)

autor: peter

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